Freitag, 23. November 2007

Miss World weint

In Nigeria siegt die Intoleranz des radikalen Islam - Kommentar
Die Sieger des Miss-World-Wettbewerbs stehen fest: Es sind die Vertreter eines radikalen, intoleranten und aggressiven Islam. Den Norden Nigerias haben sie bereits unter die Herrschaft der Scharia gebracht. Kindern werden dort die Hände wegen Diebstahls abgehackt. Frauen werden wegen Ehebruchs gesteinigt. Mit der Vertreibung des Wettbewerbs aus der Hauptstadt haben die Islamisten nicht nur Nigerias christlichen Präsidenten gedemütigt und geschwächt, sondern klar gemacht, dass sie ihre Moralvorstellungen mit brutaler Gewalt und massiver Einschüchterung im ganzen Land durchsetzen wollen. Entscheidend waren weder Terminfehler der Organisatoren noch der harmlose Scherz eines Journalisten, auch der Prophet hätte an den Mädchen Gefallen gefunden; eine Bemerkung, für die der Redakteur inzwischen im Gefängnis sitzt. Die angebliche Entweihung des Ramadan und Beleidigung Mohammeds lieferten nur Vorwände für jene Dunkelmänner, die auf der von ihnen angefachten Flamme des Volkszorns eine giftige Brühe des Hasses kochen und die es auf die Macht im Staat und das Öl abgesehen haben. Es ist wenig hilfreich, wenn der Vatikan-Verantwortliche für den „interreligiösen Dialog“ um Verständnis für islamische Empfindlichkeiten wirbt. Auch bei uns protestieren strenggläubige Christen und Feministen zuweilen gegen den Soft-Porn der Wettbewerbe – aber nicht, indem sie Gebetsstätten abfackeln und ihre Nachbarn anzünden. Einen Dialog kann es nur unter Menschen geben, die das Recht auf Leben, Freiheit und Glück auch dem Anderen – vor allem auch der Frau – ohne Wenn und Aber zubilligen.

Keine Kommentare: